„So viel wird‘s schon nicht sein“, sagt vielleicht auch ihr zum Thema Bruchkorn. Weit gefehlt! Schon wenige Prozent Bruch- und Splitterkorn können jährlich leicht Tausende Euro Verlust bedeuten. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen.
Nach der diesjährigen Erntesaison haben wieder viele Getreideanbauer eine Menge Geld buchstäblich auf dem Acker gelassen, ohne dass ihnen das bewusst ist. Denn was man nicht sieht, wird auch nicht als Verlust betrachtet. Schüttler- und Reinigungsverluste sind leicht an den grünen Streifen auf den Feldern zu erkennen, wenn die Getreidekörner später austreiben. Bei Bruch- und Splitterkorn verhält es sich anders: Weil die beschädigten Körner nicht keimen, ist nichts zu sehen. Entsprechend unsichtbar sind die teils herben Einbußen.
Bruchkorn sind Getreidekörner, deren Mehlkörper freiliegt, wofür hauptsächlich die mechanische Einwirkung der Dreschelemente auf das Korn beim Ausdrusch verantwortlich ist. Die Druschwerkseinstellungen und -konzepte wirken sich dadurch unmittelbar auf den Bruchkornanteil aus. So sollte man beispielsweise das Dreschwerk nicht zu scharf einstellen.
Was es mit den Verlusten auf sich hat
Man tut sich schon schwer genug, Bruchkorn im Korntank überhaupt zu erkennen. Wie ist es dann erst um die Verluste auf dem Acker bestellt, die ihr ebenso auf der Rechnung haben müsst? Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass das Verhältnis von Bruchkorn im Korntank zu Bruchkorn auf dem Acker bis zu 1:1 betragen kann. Mit anderen Worten: Hat ein Mähdrescher 3% Bruchkorn im Korntank, hat er noch einmal über die Reinigung die gleiche Größenordnung hinter der Maschine verloren.
Was macht Getreide bruchempfindlich?
Es gibt neben dem Drusch einige weitere Faktoren, die Bruchkorn fördern können. Ein wichtiger Punkt ist die unterschiedliche Empfindlichkeit der Getreidearten und -sorten. Sortenunterschiede sind ein weiterer Punkt. Einige Sorten musst du mit Samthandschuhen anfassen, während andere „härter im Nehmen“ sind. Kurzstrohige Sorten mit größeren Körnern können auch kritisch sein, weil bei ihnen das schützende Strohpolster fehlt. Trockenheit bei der Ernte und niedrige Kornfeuchten sind ebenfalls problematisch. Allgemein bekannt ist auch, dass die Gefahr von Bruchkorn während des Tages mit zunehmender Abtrocknung der Bestände zunimmt.
Was Handel und Saatunternehmen dagegen haben
Der Landhandel straft Bruchkorn durch Abzüge ab, wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird. Er will Erntegut von hoher Qualität. Und die ist umso weniger gegeben, je mehr Bruchkorn die Getreidelieferung enthält. Durch Bruchkorn kann nämlich das Hektolitergewicht sinken und es macht Lagergetreide anfälliger für Pilzkrankheiten. Saatgutunternehmen wollen ebenfalls wenig Bruch- und Splitterkorn, weil es die Keimfähigkeit verringert.
Wie ihr Bruchkorn messen könnt
Die Krux bei Bruchkorn ist, dass es bei der Sichtkontrolle in der Hand oder im Korntankfenster leicht übersehen wird. Der Anteil beschädigter Körner lässt sich deshalb schwer einschätzen, häufig liegt er über dem gefühlten Niveau. Die meist pauschalen Abzüge des Landhandels für Bruchkorn sind auch kein Maßstab, denn sie spiegeln in sehr vielen Fällen nicht die wahren finanziellen Verluste wider. Wenn ihr den Bruchkornanteil einfach bestimmen wollt, ist die Bruchkornbox von John Deere genau das Richtige. In wenigen Schritten könnt ihr damit den Prozentsatz an Bruchkorn genau messen. Sprecht Euren John Deere Händler doch mal an – er kommt gerne für eine Messung vorbei – auch im Winter, wenn das Korn im Lager liegt.
Warum sich rechnen lohnt
Schon allein aus finanziellen Gründen solltet ihr größten Wert auf unbeschädigte Körner legen. Die Verluste durch hohe Bruchkorn- und Splitterkornanteile jenseits der pauschalen Abzüge durch den Landhandel können beträchtlich sein. Leicht betragen sie einen fünfstelligen Euro-Betrag im Jahr. Beispiel gefällig? Wenn ihr es schafft, den Bruchkornanteil von 3% auf 1% zu senken, könnt ihr bei einer Druschfläche von 500 ha, einem Weizenpreis von 160 Euro und 8 Tonnen Ertrag bis zu 12.880 Euro mehr erlösen – in einem Jahr!
Wie ihr seht, lohnt es sich, ein genaues Auge auf Bruchkorn & Co. zu werfen. Im nächsten Blog-Beitrag sage ich euch, wie John Deere Mähdrescher helfen, den Bruchkornanteil zu minimieren.
Quelle: https://www.deere.de/de/
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