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„Wir nehmen dem Maiszünsler das Winterquartier.“

Die effiziente Vernichtung des Maiszünslers bereitet vielen Landwirten Kopfzerbrechen. Produktexperte Christian Kersten spricht mit uns darüber, warum der StalkBuster™ von Kemper das ökologische Mittel gegen den Schädling ist.

Interview: Sabrina Schilling | Fotos: Thomas Geling

Herr Kersten, Sie haben den StalkBuster™ von Kemper 2017 auf der Agritechnica erstmals vorgestellt und er wurde gleich mit einer Goldmedaille prämiert. Was macht das Produkt so erfolgsversprechend?

Der StalkBuster™ begegnet einem Problem, mit dem viele Landwirte schon seit Jahren konfrontiert sind: Dem Maiszünsler. Eine kleine Fliege, die ihre Larven in Maisstängel hineinlegt. Das schwächt die Pflanze und sie wird krankheitsanfällig. Und frisst sich die Larve erst nach oben, kommt es zum Ertragsverlust. Das Schlimmste ist: Der Zünsler ist schlau. Wird es Winter, wandert er nach unten in die Stoppelreste und überwintert. Dort freut er sich, dass er es schön warm hat und wartet auf das nächste Jahr. Und dann beginnt das Problem von Neuem… Durch die Klimaerwärmung ist davon nicht mehr nur der Süden Deutschlands betroffen, sondern auch Maisfelder im Norden.

Und der StalkBuster™ löst dieses Problem?

Ja, genau dafür haben wir ihn entwickelt. Wir haben mehrfach Anfragen aus dem Markt bekommen: „Habt ihr bei Kemper gegen den Maiszünsler nicht eine einfache Lösung?“ – jetzt haben wir sie. Bis dato mussten die Landwirte nach der Ernte ein zweites Mal mit einem Schlegelmulcher über das Feld fahren, um die restlichen Stoppeln dem Erdboden gleich zu machen. Das Problem dabei: Die breiten Reifen des Feldhäckslers und der Abfuhrfahrzeuge fahren bei der Ernte Stoppeln platt, die dann auch kein Schlegelmulcher mehr zerstören kann. 40 Prozent der Maisstoppeln verbleiben so relativ unbeschädigt auf dem Acker und dort kann der Zünsler trotzdem wunderbar überwintern.

"Der StalkBuster™ ist ein ökologischer Lösungsansatz, der bereits während der Ernte den Überwinterungsplatz des Maiszünslers vollständig vernichtet."

Unsere Idee war also, dass das Zerkleinern bereits während der Ernte stattfinden muss. Dazu brauchten wir Bodenfreiheit und die bietet uns die 400-Mähvorsatz-Baureihe. Dort ist unter dem Rahmen genug Platz, um ein weiteres mechanisches Gerät mit rotierenden Schlegeln anzubauen. So ist er entstanden: Der StalkBuster™. Mit ihm passieren Ernte und Stoppelvernichtung in einem Schritt.

Wie genau funktioniert das?

Der StalkBuster™ ist ein ökologischer Lösungsansatz, der bereits während der Ernte den Überwinterungsplatz des Maiszünslers vollständig vernichtet. Sein Herzstück ist eine zusätzliche Mulcheinheit die das Problem gleich am Anfang bekämpft. Diese zerfetzt die Maisstoppeln mehrfach mit acht Schlegeln, die mit ihrem dicken Rundprofil eine hohe Schlagkraft besitzen.

Durch den integrierten Pneumatikzylinder übt der StalkBuster™ dabei je nach Reifegrad des Maises einen anderen Druck auf die Stoppeln aus. Der Auflagedruck ist über ein Manometer frei einstellbar, sodass der StalkBuster™ sich von Feld zu Feld sehr gut anpasst.

Was ist seit 2017 passiert? Was kann der StalkBuster™ heute?

2017 war der StalkBuster™ eine absolute Neuerscheinung und wir hatten noch wenig Erfahrungsberichte – diese liegen jetzt vor. Wir haben unterschiedliche, sehr erfolgreiche Tests durchgeführt. Und wir haben kleinere technische Weiterentwicklungen gemacht. Die Wichtigste: Wir haben festgestellt, dass bei der Maisernte immer wieder rückwärtsgefahren werden muss. Damit der Fahrer die Schlegelsysteme dann nicht in den Boden zieht, hebt der StalkBuster™ die Hauben automatisch bereits dann an, wenn eine gewisse Vorfahrtsgeschwindigkeit unterschritten wird. 2017 musste dafür erst der Fahrhebel nach hinten gezogen werden. Das haben wir also deutlich vorverlegt und verbessert. Das entsprechende Kommando ist im Terminal des Feldhäckslers programmiert.

Warum würden Sie sagen, dass sich die Investition in den StalkBuster™ lohnt?

Die Nachfrage ist groß. Zum einen liegt das an den 40 Prozent mehr Maisstoppeln, die normalerweise bei der Ernte zerdrückt würden, jedoch mit dem StalkBuster™ zerstört werden. Schließlich erspart sich der Landwirt eine zweite Überfahrt, sprich Arbeit, Zeit und Geld für ein besseres Ergebnis. Insgesamt reden wir hier von einer Zusatzleistung von ungefähr 50€ pro Hektar. Der StalkBuster™ ist also eine sehr effiziente Lösung. Und falls der Landwirt nicht bereit sein sollte, diese Zusatzleistung zu bezahlen, lässt sich eine StalkBuster™ Einheit ganz leicht an zwei Schrauben abmontieren.

"Der Landwirt spart Arbeit, Zeit und Geld und bekommt ein besseres Ergebnis."

Worauf es jedoch wirklich ankommt, ist, dass der StalkBuster™ den Lebenszyklus des Maiszünslers zuverlässig unterbricht. Außerdem haben die Landwirte auch weniger Folgeschäden durch Fusariumpilze und ähnliche Krankheiten – weder in der nachfolgenden Mais- noch Getreidekultur. Eine Minimal- oder Direktsaat für Getreide ist daher gut und schnell möglich, da es keine störenden Erntereste gibt. Unsere Kunden sind begeistert von der Leistung des StalkBuster™. Wir schauen jetzt gespannt auf die nächste Maisernte Saison und weiteres interessantes Kundenfeedback.

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